Osternester ganz natürlich

Gastautorin Katrin Maier aus Horgau gibt Tipps für Bastelfreunde und Naschkatzen. Bei allen können auch Kinder ganz leicht mitmachen.

Seit 2013 leite ich eine Kindergruppe des Bund Naturschutz in Horgau. Natürlich gehört eine Osterbastelaktion zu unserem Jahresprogramm immer dazu. Wir basteln ein Nest, färben Eier und backen kleine Köstlichkeiten. Ich habe mich gefragt: Wie kann man ein Osternest nachhaltig und möglichst natürlich gestalten? Wie soll der Inhalt ausschauen? Auf alle Fälle gehören bunte Eier zu Ostern, natürlich darf man etwas Süßes und manchmal auch ein herzhaftes Schmankerl nicht vergessen. Auf alle Fälle muss der Inhalt schmecken, auch wenn ich größtenteils auf die typischen Süßigkeiten-Berge verzichten will.

Osternester ganz natürlich

Osternester aus natürlichen Materialien habe ich mit den Kindern über die Jahre hinweg mannigfaltige gebastelt – immer kreativ, vielseitig und im nächsten Jahr wiederverwendbar. Ich finde, sie sind am schönsten selbstgebunden und geflochten aus frischen Weiden- und Hartriegelzweigen und verziert mit kleinen Schönheiten aus der Natur, wie Schneckenhäusern, Federn und gepressten Blüten. Als weiches Bett für die Eier und die kleinen Köstlichkeiten dienen uns Heu, Stroh oder gesammeltes Moos – kein Kunstgras oder ähnliches.

Das wichtigste sind die bunten Eier, die wir natürlich selbst färben. Wo kommen sie eigentlich her, die Eier? Natürlich vom Huhn. Bei uns immer vom glücklichen Bio-Huhn, das viel Platz und Auslauf hat. Wir können sie von unserem örtlichen Biohof holen und dabei den Hühnern noch ein bisschen beim Scharren, Gackern und sonstigen „Hühnerangelegenheiten“ zuschauen. Gekaufte und industriell gefärbte Eier aus dem Supermarkt kommen für mich nicht in Frage.

Eierfärben mit Pflanzenfarben statt mit Chemie

Gefärbt werden die Eier stattdessen mit Pflanzenfarben. Unsere Natur bietet uns eine ganze Palette davon. Zuerst stellen wir einen Sud aus zerkleinerten Pflanzenteilen her. Achtung! Manche Pflanzen färben sehr stark. Von roter Beete waren manche Kinder meiner Gruppe noch tagelang leicht lilafarben. Einige Beispiele für färbende Pflanzen sind: Rote Beete und Rotkohlblätter (rotviolett), Zwiebelschalen (hellgelb bis rostbraun), Kamillenblüten (gelb), Karotten (orangegelb), Spinat (grün), Birkenrinde (sandfarben). In Bio-Märkten gibt es auch fertige Pflanzenfarben zu kaufen. Sie färben zum Beispiel mit Kurkuma, Chlorophyll und Cochenille-Läusen.

Verzieren kann man die Eier durch Muster, die in die Farbe gekratzt werden. Schöne Kunstwerke, auf die selbst der Osterhase neidisch ist, kann man schaffen, indem man vor dem Färben Blätter oder Blüten mit etwas Wasser auf die Eier klebt, einen Feinstrumpf fest um das Ei wickelt und dann färbt. Nach dem Färben entfernt man den Strumpf und die Pflanzenteile, die als Abdruck auf dem Ei erhalten bleiben. Wichtiger Tipp: Gleich ein Ei noch warm essen! Das ist die beste Einstimmung auf Ostern!

Leckerer Süßkram darf nicht fehlen

Den süßen Inhalt unserer Natur-Nester backen wir zum großen Teil selbst. Kinder lieben es, Teig herzustellen, zu kneten, zu naschen und gespannt vor dem Ofen auf das Ergebnis zu warten. Selbstgebackenes schmeckt viel besser und die Ergebnisse machen die kleinen Bäcker stolz. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt (es sollte allerdings kein Weihnachtsmann sein). Es eignet sich gut süßer Hefeteig, den man vielseitig formen kann: als kleines süßes Nest gewickelt um ein Ei, geformte Hasen-Charakterköpfe, lustige Hühnchen und so weiter. Auch mit kleinen Minikuchen und bunt verzierten Cakepops konnte ich schon die Kinder begeistern.

Für den Teig braucht man natürlich auch Eier, deren Schalen ich einfach weiterverwende. Gefüllt mit feuchter Watte und Kressesamen, wächst aus ihnen schon nach ein paar Tagen wunderbar würzige Kresse für ein leckeres Frühlingsbrot. Bepflanzt mit einem kleinen Hornveilchen hat man sofort ein österliches Deko-Objekt.

 

Um unsere Nester noch perfekt und anziehend für alle Naschkatzen zu machen, kann ich kaum auf ein paar Schokoladen-Eier verzichten. Wir bestücken sie deshalb mit einigen fair gehandelten Schoko-Eiern, die um die Osterzeit im Handel erhältlich sind.

Dieser Artikel gehört zur Kolumne „Einfach machen“ in der Augsburger Allgemeine.

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