Am Vorabend des Hohen Friedensfestes haben 25 Aktivisten vom Forum Plastikfreies Augsburg und von Greenpeace Augsburg mit einer Aktion gegen das viele Einwegplastik in unserer Gesellschaft protestiert. Die Umweltschützer sammelten zwei Stunden lang Müll rund um die Citygalerie und in den Jakoberwallanlagen.
Neben allerhand Getränke-Einweg-Bechern, Umverpackungen, Zigarettenkippen fanden sie viele Flaschen, Getränkedosen, Kleidungsstücke und einzelne Schuhe auf der Wiese, in Büschen und im Bach. „Sogar eine alte Fahrradkette, ein Fahrradschloss und einen USB-Stick haben wir aufgelesen,“ erzählt Sylvia Schaab, Sprecherin des Forums Plastikfreies Augsburg.

Mit ihren regelmäßigen Müllsammelaktionen wollen die beiden Umweltschutzvereinigungen darauf aufmerksam machen, dass jedes Stück Müll, das in der Natur landet, die Tiere gefährdet und die Umwelt verschmutzt. Insbesondere Plastikmüll ist besonders gefährlich. Die Tiere halten die Plastikteile für Essen und sterben dann daran. Eine Plastikflasche braucht bis zu 450 Jahre, bis sie langsam zerfällt. Das Produkt sind sehr kleine Teile, die dann durch das Wasser auch in unsere Nahrungskette gelangen können. Die Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht. Jedoch haben durch den exzessiven Gebrauch von Kunststoff mittlerweile 90 % der Menschen Plastik im Blut. Hormonähnliche Substanzen darin werden für Diabetes, Herzerkrankungen, kindliche Entwicklungsstörungen und Krebs verantwortlich gemacht. Die Umweltschützer fordern daher, Einwegverpackungen zu verbieten und raten Menschen, ihre Lebensmittel unverpackt oder in Mehrweg einzukaufen.

Müll in der Natur ist auch bei uns ein Problem
Bei ihrer Abschlusskundgebung auf dem Willi-Brandt-Platz vor der Citygalerie und direkt neben dem Taubenschlag die präsentierten die Umweltaktivisten den Passanten dann den gesammelten Müll. „Viele Menschen denken, das die Unmengen an Plastik in der Natur nur in anderen Ländern vorkommen. Doch wenn man genau hinschaut, dann gehen leider auch hierzulande viele Menschen sorglos mit ihrem Abfall um,“ erklärt Schaab die Situation in Deutschland. Gerade beim Feiern in der Natur denken viele nicht mit und lassen ihren Müll einfach liegen.

„Wenn jeder seinen Müll mit nachhause nimmt, freut sich die Natur und die Mitmenschen,“ so Schaab. Sie rät außerdem dazu, beim Spazierengehen herumliegenden Müll aufzusammeln. Wenn jeder nur 3 Teile aufhebt, schaut es gleich ganz anders aus. Das sorgt dafür, dass nichts in der Natur rumliegt, denn gerade leichter Plastikmüll gelangt über Flüsse ins Meer Etwa sechs Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich im Meer. Da hilft nur, weniger Kunststoff zu verbrauchen und dafür zu sorgen, dass Kunststoffmüll wieder in den Recyclingkreislauf gelangt.
