Der nachhaltigste Weihnachtsbaum

oder was ist überhaupt ein nachhaltiger Weihnachtsbaum?

Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren für immer mehr Menschen an Bedeutung gewonnen. Es zieht sich durch die verschiedensten Lebensbereiche. So ist es auch beim Weihnachtsbaum ein wichtiger Punkt, über den sich Gedanken machen lässt und für den es Lösungen gibt.

Nachhaltig können nur Lebensstile sein

Was ist ein nachhaltiger Weihnachtsbaum? Hierbei besteht die Problematik bereits in der Frage, denn Konsumartikel können weder nachhaltig noch nicht-nachhaltig sein. Sie sind und bleiben Produkte, die aus mehr oder weniger Ressourcen produziert wurden. Nachhaltig können nur Lebensstile sein. Dies erklärt sich bei der genauen Untersuchung, was „Nachhaltigkeit“ überhaupt bedeutet. Nachhaltigkeit ist nämlich eine Verhaltensform, bei der die eigenen Bedürfnisse so befriedigt werden, dass niemand anderes Schaden davon nimmt. Sprich ein verantwortungsvolles Verhalten, dass die natürliche Regenerationsfähigkeit aller Lebewesen und der Ökosysteme gewährleistet.

Nachhaltig zu leben hat demnach eine eindeutige Ziellinie: Einen ökologischen Fußabdruck in der Größe von maximal einer Welt zu erreichen. Erreichen heißt in dem Fall reduzieren, denn im Durchschnitt haben die Deutschen einen ökologischen Fußabdruck von 3 Welten – das sind zwei zu viel! An der Stelle ist ein Blick auf den eigenen ökologischen Fußabdruck zu werfen, sehr hilfreich. Dieser lässt sich beispielsweise hier (https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/wwf-klimarechner) berechnen. Das Ergebnis wird zeigen, dass unser Aller Lebensstile noch nicht nachhaltig sind und es zeigt auch, wie wir uns in die richtige Richtung, zu der Ziellinie bewegen können und welche eigene Verhaltensänderung besonders positive Auswirkung auf den ökologischen Fußabdruck hat.

Wir müssen uns also von der Illusion verabschieden, dass Konsumartikel nachhaltig sind. Denn nachhaltig können nur Lebensstile sein.

Hab keine Angst dich vom Überfluss zu befreien,
es ist erleichternd!

Noch ein Beispiel dazu: Wenn du im Flur eine Leuchte hast, die sehr viel Strom verbraucht, du sie aber nur sehr sehr selten anhast, ist das weniger klimaschädlich, als wenn du die beste neueste LED-Leuchte im Flur hast, die dann ständig brennt, weil sie ja auch nicht viel verbraucht. Das ist der direkte Rebound-Effekt – ein zu gutes Gewissen. Und selbst wenn der Klimaschaden mit der dauernd brennenden LED-Leuchte insgesamt geringer ist als mit der, die sehr viel Strom verbraucht aber nur selten an ist, dann tritt häufig der indirekte Rebound-Effekt ein. Du kaufst dir von dem Geld, dass du dir bei der Stromrechnung gespart hast und als Belohnung für das gute Gewissen, dass du dir durch das Leuchten der LEDs angesammelt hast, irgendetwas das dir „gut tut“. In diesem Beispiel trägt die LED-Leuchte keineswegs zu einem nachhaltigen Lebensstil bei, obwohl sie definitiv viel weniger Stromverbrauch hat.

Die gleiche Diskussion lässt sich mit Autos führen, mit Wachmaschinen, mit Ökostrom usw. Es ist also einleuchtend, dass Konsumartikel, so auch der Weihnachtsbaum, nicht nachhaltig sein können, sondern nur Lebensstile.

Damit möchte ich allerdings definitiv nicht den Anschein erwecken, dass es egal sei, was konsumiert wird. Ganz im Gegenteil, es ist sehr wichtig, dass wir darauf achten WAS wir konsumieren. Allerdings ist es für den Schutz der Erde und damit auch für den Schutz der Menschheit noch wichtiger, dass wir darauf achten WIE VIEL wir konsumieren. Hab keine Angst dich vom Überfluss zu befreien, es ist erleichternd!

Lösungsideen für den diesjährigen „Weihnachtsbaum“

An alle die den Luxus genießen und einen eigenen Garten haben: Vielleicht steht in dem Garten ja ein Nadel- oder auch ein anderer Baum, der sich zum Schmücken eignet? So müsste kein Baum in einer Monokultur großgespritzt, gefällt, transportiert und gekauft werden.

Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann sich die Frage stellen: Braucht es unbedingt einen ganzen Baum? Diese Frage lässt sich auch in der Familie oder mit den anderen Weihnachtsgästen diskutieren. Vielleicht reichen auch hübsche geschmückte Tannen- oder Fichtenzweige aus? Diese könnten bei einem winterlichen Spaziergang gesammelt und zuhause auf einem Tuch drapiert oder in eine Vase gestellt werden.

Eine andere Weihnachtsbaum Alternative, lässt sich aus Stöcken, Nadelbaum-Zweigen und einer langen Schnur selbst basteln. Die Stöcke werden in unterschiedliche Längen gesägt, von klein bis groß. In genau dieser Reihenfolge werden die Stöcke waagerecht übereinander mit der Schnur befestigt, so dass zwischen den Stöcken ein bisschen Platz ist. Der kleinste Stock ist oben, nach unten werden die Stöcke immer großer – pyramidenförmig wie ein Weihnachtsbaum. Der Baum braucht allerdings eine Wand, an der er befestigt wird. Nun kann er mit den Zweigen, Kerzen, Sternen und sonstiger Weihnachtsdekoration behängt werden.

Wer nicht so gerne bastelt und eine Holzleiter zum frei in den Raum stellen hat, der kann dieser Leiter eine wunderbare zweit Nutzung geben und sie dekoriert und mit Kerzen geschmückt auch einmal in den Mittelpunkt des Familienfests rücken.

Für alle, für die kein Weg um einen gefällten „klassischen Weihnachts-baum“ im Wohnzimmer herumführt, empfiehlt es sich beim Kauf auf ein Bio-Siegel und regionalen-fairen Anbau zu achten!

Plastikweihnachtsbäume haben auch viel Tücken

Die ökologische Bilanz eines Weihnachtsbaums aus Plastik rechnet sich erst nach 20 Jahren in denen man sonst jährlich einen gehackten „echten“ Weihnachtsbaum gekauft hätte und das dann nicht tut. Allerdings werden die meisten Weihnachtsbäume aus Plastik im Schnitt schon nach 6 Jahren entsorgt.

Der kürzere Transportweg – besonders bei regionalen Bäumen – und die Tatsache, dass der gehackte Baum nicht produziert werden muss sondern von selbst wächst hat eine positive Auswirkung auf seine Öko-Bilanz.

Die Produktion der Plastikbäume dagegen findet hauptsächlich in China statt, das bedeutet einen sehr langen Transportweg. Ausserdem ist er wie alles Plastik aus erdölbasierendem Material was ebenfalls ein Problem darstellt, neben den gesundheitlichen Gefahren die es birgt.

Warum die alternative des Plastikweihnachtsbaums keine besonders dolle ist, könnt ihr hier (https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/umwelt/weihnachtsbaum-ia)nochmal ausführlich lesen.

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