Sommer, Sonne, Eis – doch wo bleibt die Umwelt?

Gastautorin: Hanna Reich

Wenn die Temperaturen wieder steigen und man sich zwischendurch nach einer Abkühlung sehnt, kommt einem ein Eis gerade recht. Fast acht Liter Speiseeis konsumiert der durchschnittliche Deutsche pro Jahr und das stellt soweit kein Problem dar. Bedenkt man aber, dass fast die Hälfte lieber zum Becher als zur Waffel greift, wird die Problematik deutlich.

Müllproblem in Deutschland

Jeden Sommer entstehen Berge von Müll. Nicht zuletzt durch die Papp- und Plastikbecher die fünf Minuten, nachdem das Eis gegessen ist im nächsten Eimer landen, ohne dass jemand danach noch einen Gedanken daran verschwendet. Dass Deutschland sowieso schon ein Müllproblem, vor allem in Bezug auf Kunststoffe hat, ist ja bekannt. Aber spätestens wenn eine Nation ins Schwitzen gerät, weil sich ein anderes Land wie aktuell gerade China nicht mehr um den deutschen Abfall kümmern will, sollte dringendst reagiert werden. Die Tatsache, dass wir unsere eigenen Wert- und Reststoffe nicht mehr selbst verwalten können und wohl irgendwann in Plastikbergen versinken werden, sollte Grund genug sein, dass jeder Einzelne anfängt den eigenen Müllkonsum zu reduzieren. Und warum sollte man damit nicht in der nächsten Eisdiele anfangen?

Eis essen mag eigentlich jeder. Mit den Schattenseiten, die vor allem mit den Verpackungen zusammenhängen, setzen sich jedoch die Wenigsten auseinander.

Recycling als Rettung vor dem Müll?

Eine Lösung muss her!  Vielleicht Recycling? Im Ansatz eine gute Idee, allerdings greift sie bei der Widerverwertung von Kunststoffen nur bedingt und bei den Pappbechern aus der Eisdiele überhaupt nicht. Deutschland gehört zwar im weltweiten Vergleich zu den „Recycling-Weltmeistern“. Von 600 Millionen Tonnen Plastikmüll werden immerhin 42% recycelt. Doch viel gewonnen ist damit nicht. Denn bei diesen Zahlen handelt es sich lediglich um den Müll, der vom Verbraucher getrennt, aber nicht unbedingt wieder verwertet wird. Somit werden viele Kunststoffe, die als schwierig zu recyceln gelten nach wie vor verbrannt.  Wie zum Beispiel Eisbecher: Eine Beschichtung aus perfluorierten Chemikalien, die für die wasser- und fettabweisende Eigenschaft sorgt, macht eine Trennung der Kunststoffe vom Papier nahezu unmöglich. Die Wiederverwertung wäre so energieaufwendig, dass man der Natur dadurch mehr schaden als nutzen würde.

Jährlich verursacht der durchschnittliche Deutsche ganz allein schon mehr als 200 kg Verpackungsmüll. Dabei spielen vor allem im Sommer auch Eisbecher eine große Rolle.

Waffel statt „Recycling“!

Eines ist klar: Es ist an der Zeit zu handeln und zwar so schnell wie möglich. Jeder sollte kleine Dinge in seinem Alltag zu verändern und gleich in der Eisdiele nebenan damit beginnen. Die beste Möglichkeit unserer  Umwelt zu helfen ist eindeutig: Lasst das nächste Mal die Finger von den Eisbechern aus der Eisdiele. Wer an deren Stelle die Waffel wählt verursacht keinen Müll und hat dabei keine Nachteile. Für die, die keine Waffeln mögen gibt es auch eine einfache Alternative. Kaum eine Eisdiele füllt das Eis bei netter Nachfrage nicht in die selbst mitgebrachte Dose von daheim, die sich  zusammen mit einem Löffel gut in jedem Rucksack und in jeder Tasche verstauen lässt.

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